Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen
Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen

Die Stay-at-home-Politik ist ein verallgemeinernder Trugschluss

Ricardo F. Savaris, Guilherme Pumi, Jovani Dalzochio, Rafael Kunst: Stay-at-home policy is a case of exception fallacy: an internet-based ecological study, in: Scientific Reports 11 (2021) Artikel 5313, DOI: 10.1038/s41598-021-84092-1.

Ein kürzlich erstelltes mathematisches Modell hat nahegelegt, dass der Aufenthalt zu Hause keine dominante Rolle bei der Reduzierung der Covid-19-Übertragung gespielt hat. Die zweite Welle von Fällen in europäischen Regionen, die als Covid-19-Einflussbereich galten, könnte einige Bedenken aufkommen lassen. Das Ziel der Autor*innen war es, den Zusammenhang zwischen dem Verbleib zu Hause und der Verringerung bzw. der Erhöhung der Zahl der Todesfälle durch Covid-19 in verschiedenen Regionen der Welt zu untersuchen. In dieser ökologischen Studie wurden Daten von www.google.com/covid 19/mobil ity/, ourworldindata.org und covid.saude.gov.br kombiniert. Es wurden Länder mit mehr als 100 Todesfällen und einem Healthcare Access and Quality Index von mindestens 67 eingeschlossen. Die Daten wurden vorverarbeitet und anhand der Differenz zwischen der Anzahl der Todesfälle pro Millionen zwischen zwei Regionen und der Differenz zwischen dem Prozentsatz des Verbleibs zu Hause analysiert. Die Analyse wurde mittels linearer Regression unter besonderer Berücksichtigung der Residualanalyse durchgeführt. Nach der Vorverarbeitung der Daten wurden 87 Regionen weltweit einbezogen, was 3.741 paarweise Vergleiche für die lineare Regressionsanalyse ergab. Nur 63 (1,6 %) Vergleiche waren signifikant. Mit unseren Ergebnissen konnten wir in ungefähr 98 % der Vergleiche nach der 9. bis 43. epidemiologischen Woche nicht erklären, ob die Covid-19-Mortalität durch den Aufenthalt zu Hause reduziert wird.

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