William Msemburi, Ariel Karlinsky, Victoria Knutson u. a.: The WHO estimates of excess mortality associated with the COVID-19 pandemic, in: Nature (Dezember 2022), online in: https://doi.org/10.1038/s41586-022-05522-2.
Zusammenfassung
Die Weltgesundheitsorganisation hat den Auftrag, Statistiken über die Sterblichkeit zu erstellen und zu verbreiten. Die Autor:innen verfolgten den Verlauf der COVID-19-Pandemie seit Anfang 2020. Die gemeldeten Statistiken über die Covid-19-Sterblichkeit sind für viele Länder problematisch, da es Unterschiede beim Zugang zu Tests, unterschiedliche Diagnosekapazitäten und eine uneinheitliche Bescheinigung von COVID-19 als Todesursache gibt. Über das direkt auf die Pandemie Zurückzuführende hinaus, hat die Pandemie umfangreiche Kollateralschäden verursacht, die zum Verlust von Menschenleben und Existenzgrundlagen geführt haben. In ihrer Studie berichten die Autor:innen über eine umfassende und konsistente Messung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, indem sie die Übersterblichkeit nach Monaten für 2020 und 2021 schätzen. Sie prognostizieren die pandemiebedingten Todesfälle an Orten, für die keine vollständigen Daten vorliegen, mit Hilfe einer überdispersen Poisson-Zählung, die Bayes’sche Inferenztechniken zur Quantifizierung der Unsicherheit anwendet. Die Autor:innen schätzen 14,83 Millionen überzählige Todesfälle weltweit. Das sind 2,74 Mal mehr Todesfälle als die 5,42 Millionen, die als Folge von COVID-19 für den Zeitraum gemeldet wurden. Die Schätzungen der überzähligen Todesfälle variieren stark zwischen den sechs Regionen der Weltgesundheitsorganisation. Die Autor:innen beschreiben die Daten und Methoden, die zur Erstellung dieser Schätzungen verwendet wurden, und weisen auf die Notwendigkeit einer besseren Berichterstattung für die Bereiche hin, wo noch Lücken bestehen. Sie erörtern verschiedene zusammenfassende Maße und die Gefahren, die mit der Einstufung der Epidemie-Reaktionen der Länder verbunden sind.
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