James D. Ford u. a.: Interactions between climate and COVID-19, in: The Lancet Planetary Health 6, H. 10 (2022) S. e825-e833, online in: https://www.doi.org/10.1016/S2542-5196(22)00174-7.
Zusammenfassung
In ihrer persönlichen Ansicht erläutern die Autor:innen die Art und Weise, wie klimatische Risiken die Übertragung, Wahrnehmung, Reaktion und das Erleben von Covid-19 beeinflussen. Erstens beeinflussen Temperatur, Wind und Luftfeuchtigkeit die Übertragung von Covid-19 in einer Weise, die noch nicht vollständig geklärt ist, obwohl nichtklimatische Faktoren bei der Erklärung der Krankheitsübertragung wichtiger zu sein scheinen als klimatische Faktoren. Zweitens haben sich klimatische Extreme, die mit Covid-19 zusammenfallen, auf die Exposition gegenüber der Krankheit ausgewirkt, die Anfälligkeit der Menschen für Covid-19 erhöht, die Notfallmaßnahmen beeinträchtigt und die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems gegenüber verschiedenen Stressfaktoren verringert. Drittens haben der langfristige Klimawandel und die präpandemische Anfälligkeit das Covid-19-Risiko für einige Bevölkerungsgruppen (z. B. marginalisierte Gemeinschaften) erhöht. Die Art und Weise, wie Klima und Covid-19 zusammenwirken, variiert erheblich zwischen und innerhalb von Bevölkerungen und Regionen und wird durch dynamische und komplexe Wechselwirkungen mit den zugrunde liegenden sozioökonomischen, politischen, demografischen und kulturellen Bedingungen beeinflusst. Diese Bedingungen können auf unterschiedlichen Zeitskalen zu Anfälligkeit, Widerstandsfähigkeit, Wandel oder Zusammenbruch von Gesundheitssystemen, Gemeinschaften und Existenzgrundlagen führen. Es ist wichtig, dass Covid-19 Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen klimatische Risiken berücksichtigen, insbesondere an Orten, die anfällig für Klimaextreme sind, und zwar durch eine integrierte Planung, die öffentliche Gesundheit, Katastrophenvorsorge, Notfallmanagement, nachhaltige Entwicklung und humanitäre Hilfe umfasst.
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