Masato Shizume: The Great Influenza Pandemic in Japan: Policy Responses and Socioeconomic Consequences, in: RIEB Discussion Paper Series No. 2022-27 (7. Juni 2022).
Abstract
In diesem Beitrag werden die sozioökonomischen Folgen der Großen Grippepandemie (Great Influenza Pandemic, GIP) 1918-1920 in Japan untersucht. Zunächst werden die chronologischen und geografischen Muster der Ausbreitung der Krankheit und die politischen Reaktionen der Regierung untersucht. Anschließend werden mit Hilfe von Panelanalysen die quantitativen Auswirkungen der Pandemie auf sozioökonomische Indikatoren wie Bevölkerungswachstum, Beschäftigung in Fabriken und Kapitalbildung untersucht.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass
1) Japan zweimal von der Pandemie heimgesucht wurde, einmal im Winter 1918-1919 und ein zweites Mal im Winter bis Frühjahr 1919-1920, wobei die städtische Bevölkerung aufgrund der größeren Exposition gegenüber dem Virus einem größeren Lebensrisiko ausgesetzt war, während die Landbevölkerung eher der Krankheit erlag, wenn sie infiziert war;
2) ein Anstieg der Sterblichkeitsrate kurz- und mittelfristig spürbare Auswirkungen auf die sozioökonomischen Aktivitäten zu haben schien, was auf einen Auslöser für die Abwanderung der Bevölkerung und die Substitution von Arbeit durch Kapital hindeutet;
3) die Reaktion der Regierung medizinische und gesundheitspolitische Maßnahmen umfasste, aber keine wirtschaftlichen Maßnahmen. Obwohl die GIP in Bezug auf die epidemiologischen Muster mit COVID-19 vergleichbar war, unterschied sie sich in Bezug auf das menschliche Handeln und die sozioökonomischen Folgen erheblich.
Download des Artikels als PDF-Datei von der Seite des RIEB der Kobe Universität