Khadija Khan u. a.: Omicron sub-lineages BA.4/BA.5 escape BA.1 infection elicited neutralizing immunity, in: medRxiv (1. Mai 2022), online in: https://doi.org/10.1101/2022.04.29.22274477.
Zusammenfassung
Die SARS-CoV-2 Omikron (B.1.1.529)-Variante tauchte zuerst als BA.1-Unterlinie auf, mit einer weitreichenden Flucht vor der neutralisierenden Immunität, die durch frühere Infektionen mit anderen Varianten, Impfstoffen oder Kombinationen aus beiden ausgelöst wurde. Zwei neue Unterlinien, BA.4 und BA.5, tauchten in Südafrika auf und weisen im Vergleich zu BA.1 Veränderungen auf, darunter die Mutationen L452R und F486V in der Spike-Rezeptor-Bindungsdomäne. Die Autor*innen isolierten lebende BA.4- und BA.5-Viren und testeten sie gegen die neutralisierende Immunität, die durch eine BA.1-Infektion bei Teilnehmern ausgelöst wurde, die mit Omikron/BA.1 infiziert, aber nicht geimpft waren (n=24), sowie bei Teilnehmern, die mit Pfizer BNT162b2 oder Johnson and Johnson Ad26.CoV.2S geimpft wurden und eine Omikron/BA.1-Infektion durchgemacht hatten (n=15). Bei ungeimpften Personen sank FRNT50, der Kehrwert der Verdünnung für eine 50%ige Neutralisierung, von 275 für BA.1 auf 36 für BA.4 und 37 für BA.5, ein 7,6- bzw. 7,5-facher Rückgang. Bei BA.1-Impfdurchbrüchen sank FRNT50 von 507 für BA.1 auf 158 für BA.4 (3,2-fach) und 198 für BA.5 (2,6-fach). Die absoluten BA.4- und BA.5-Neutralisierungswerte waren in dieser Gruppe etwa 5-mal höher als bei ungeimpften, mit BA.1 infizierten Teilnehmern. Die beobachtete Flucht von BA.4 und BA.5 vor der durch BA.1 ausgelösten Immunität ist moderater als die von BA.1 vor der früheren Immunität. Die niedrigen absoluten Neutralisierungswerte für BA.4 und BA.5, insbesondere in der ungeimpften Gruppe, schützen jedoch wahrscheinlich nicht gut vor einer symptomatischen Infektion. Dies könnte darauf hinweisen, dass BA.4 und BA.5 aufgrund der Neutralisierungsflucht das Potenzial haben, eine neue Infektionswelle auszulösen.
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