Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen
Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen

Auswirkungen von Lockdowns auf die Mortalität

Jonas Herby, Lars Jonung, Steve H. Hanke: A Literature Review and Meta-Analysis of the Effects of Lockdowns on COVID-19 Mortality (Studies in Applied Economics, 200), Baltimore Januar 2022.

Mit dieser systematischen Überprüfung und Meta-Analyse soll festgestellt werden, ob es empirische Belege für die Annahme gibt, dass „Lockdowns“ die COVID-19-Mortalität verringern. Lockdowns sind definiert als die Auferlegung von mindestens einer obligatorischen, nicht-pharmazeutischen Intervention (NPI). NPIs sind alle staatlichen Anordnungen, die die Möglichkeiten der Menschen direkt einschränken, wie z.B. Maßnahmen, die die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes einschränken, Schulen und Geschäfte schließen und internationale Reisen verbieten. In dieser Studie wurde ein systematisches Such- und Screeningverfahren angewandt, bei dem 18.590 Studien identifiziert wurden, die sich potenziell mit der gestellten Frage befassen könnten. Nach einem dreistufigen Screening kamen schließlich 34 Studien in Frage. Von diesen 34 in Frage kommenden Studien qualifizierten sich 24 für die Aufnahme in die Meta-Analyse. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt: Studien zum Lockdown Stringency Index, Studien zur Shelter-in-Place-Order (SIPO) und spezifische NPI-Studien. Eine Analyse jeder dieser drei Gruppen stützt die Schlussfolgerung, dass Lockdowns wenig bis gar keine Auswirkungen auf die COVID-19-Sterblichkeit haben. Genauer gesagt zeigen die Studien zum Stringenzindex, dass Lockdowns in Europa und den Vereinigten Staaten die COVID-19-Sterblichkeit im Durchschnitt nur um 0,2 % reduziert haben. SIPOs waren ebenfalls unwirksam und reduzierten die COVID-19-Sterblichkeit im Durchschnitt nur um 2,9%. Spezifische NPI-Studien finden ebenfalls keine breit angelegten Belege für spürbare Auswirkungen auf die COVID-19-Sterblichkeit.
Während diese Meta-Analyse zu dem Schluss kommt, dass Abriegelungen wenig bis gar keine Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben, haben sie dort, wo sie eingeführt wurden, enorme wirtschaftliche und soziale Kosten verursacht. Folglich sind Abriegelungsmaßnahmen unbegründet und sollten als pandemiepolitisches Instrument abgelehnt werden.

Link zur Studie auf der Seite des Institute for Applied Economics, Global Health, and the Study of Business Enterprise an der Johns Hopkins Krieger School of Arts & Sciences

Link zum Download der PDF-Datei der Studie von der Seite des Institute for Applied Economics, Global Health, and the Study of Business Enterprise an der Johns Hopkins Krieger School of Arts & Sciences