Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen
Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen

De-Globalisierung?

Pol Antràs: De-Globalisation? Global Value Chains in the Post-COVID-19 Age, in: NBER Working Paper Series, Working Paper Nr. 28115 (November 2020).

In diesem Beitrag wird untersucht, inwieweit die Weltwirtschaft in eine Phase der De-Globalisierung eingetreten ist, und es werden einige spekulative Überlegungen zur Zukunft globaler Wertschöpfungsketten im Zeitalter nach COVID-19 angestellt. Obwohl sich das Wachstum der internationalen Handelsströme im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit der Großen Rezession verlangsamt hat, findet dieses Papier wenig systematische Hinweise darauf, dass die Weltwirtschaft bereits in eine Phase der De-Globalisierung eingetreten ist. Stattdessen ist die beobachtete Verlangsamung der Globalisierung eine natürliche Folge der nicht nachhaltigen Zunahme der Globalisierung in den späten 1980er, 1990er und frühen 2000er Jahren. Der Autor beschreibt die Mechanismen, die zu dieser früheren expansiven Phase geführt haben, und erörtert, warum diese Kräfte möglicherweise an Stärke verloren haben und inwieweit sie reversibel sind. Er kommt zu dem Schluss, dass die größte Herausforderung für die Zukunft der Globalisierung eher institutioneller und politischer als technologischer Natur ist, obwohl neue Technologien die Ungleichheitstendenzen, die den derzeitigen politischen Gegenwind gegen die Globalisierung hervorgerufen haben, noch verschärfen könnten. Mit Blick auf die globale Pandemie COVID-19 kommt der Autor ebenfalls zu dem Schluss, dass die aktuelle Gesundheitskrise die Zukunft der Globalisierung weiter verdunkeln könnte, wenn sie die politischen Spannungen zwischen den Ländern verschärft.

Link zum Artikel auf der Seite des National Bureau of Economic Research (NBER)

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