Matthias Schrappe, Hedwig François-Kettner, Matthias Gruhl, Dieter Hart, Franz Knieps, Philip Manow, Holger Pfaff, Klaus Püschel, Gerd Glaeske: Thesenpapier 7. Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19. Sorgfältige Integration der Impfung in eine umfassende Präventionsstrategie. Impfkampagne resilient gestalten und wissenschaftlich begleiten. Aufklärung und Selbstbestimmung beachten, Thesenpapier Version 7, Endfassung Köln, Berlin, Bremen, Hamburg 10. Januar 2021.
Folgende Kernaussagen werden erläutert:
- die Impfung und die Impfkampagne gehören zur spezifischen, Zielgruppen-orientierten Prävention, denn
- COVID19 ist eine Erkrankung der älteren Menschen (genaue Daten zur altersbezogenen Sterblichkeit);
- die Lockdown-Politik ist nachweisbar bei dieser Bevölkerungsgruppe wirkungslos;
- bislang unerklärte Reduzierung um mindestens 6000 Intensivbetten seit Sommer 2020;
- die bisherigen Defizite der spezifischen Prävention machen sich besonders in den Pflegeheimen bemerkbar;
- Wirksamkeit der Impfstoffe: Endpunkte der Studien beziehen sich auf die symptomatische Erkrankung infizierter Patienten, nicht auf die Infektion als solche;
- infizierte Personen, die geimpft sind, weisen im Vergleich mit ungeimpften Personen ein 20fach niedrigeres Risiko auf, eine symptomatische Erkrankung zu entwickeln, die dann aber bei den Geimpften weniger schwer verläuft;
- die Organisation einer Impfkampagne ist eine sehr anspruchsvolle Aufgaben für eine Gesellschaft und muss wie eine Mehrfachintervention geplant (und evaluiert) werden;
- die individuelle Aufklärung zur Impfung ist Pflicht;
- es sind drei Ziele und Strategien für die Impfkampagne denkbar. Darunter ist die Stabile Kontrolle unter der Überschrift „Leben mit dem Virus“ die sinnvollste Alternative;
- für die erste Märzwoche wird eine wenig veränderte Melderate hochgerechnet, die Sterblichkeit wird jedoch wahrscheinlich sinken, soweit die Impfung bei Älteren wie gewünscht wirkt;
- Diskursfähigkeit muss erhalten bleiben,Gruppendenken vermieden werden, um die kommenden Herausforderungen der Epidemie gesellschaftlich bewältigen zu können.