Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen
Kritische Blicke auf die Coronakrise und ihre Folgen

Schätzungen zur globalen Armut

Andy Sumner, Chris Hoy, and Eduardo Ortiz-Juarez: Estimates of the impact of COVID-19 on global poverty, in: WIDER Working Paper 2020/43, April 2020.

In diesem Papier nehmen die Autoren Schätzungen der potenziellen kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 auf die globale monetäre Armut durch Schrumpfung des Pro-Kopf-Haushaltseinkommens oder -konsums vor. Ihre Schätzungen basieren auf drei Szenarien: niedrige, mittlere und hohe globale Kontraktionen von 5, 10 und 20 Prozent; Sie berechnen die Auswirkungen jedes dieser Szenarien auf die Armutsquote unter Verwendung der internationalen Armutsgrenzen von 1,90 US-Dollar, 3,20 US-Dollar und 5,50 US-Dollar pro Tag.
Ihre Schätzungen zeigen, dass COVID-19 eine echte Herausforderung für das Ziel der Globalen Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen darstellt, die Armut bis 2030 zu beenden, da die weltweite Armut zum ersten Mal seit 1990 ansteigen könnte. Je nach Armutsgrenze könnte dieser Anstieg eine Umkehrung der weltweiten Fortschritte bei der Armutsbekämpfung um etwa ein Jahrzehnt bedeuten. In einigen Regionen könnten die negativen Auswirkungen zu einem ähnlichen Armutsniveau wie vor 30 Jahren führen. Im extremsten Szenario eines 20-prozentigen Einkommens- oder Konsumrückgangs könnte die Zahl der in Armut lebenden Menschen um 420-580 Millionen steigen, bezogen auf die letzten offiziell erfassten Zahlen für 2018.

Link zur PDF-Datei des Artikels auf der Seite der United Nations University – World Institute for Development Economics Research (UNU-WIDER)