Monatliche Archive: November 2021

6 Beiträge

Die postpandemische Nachkriegszeit

Paolo Piacentini: Il Dopoguerra Post-Pandemico: I Problemi Del Prossimo Futuro Ed I Moniti Del Lontano Passato,in: ASTRIL – Associazione Studi e Ricerche Interdisciplinari sul Lavoro, Working Paper 56 (2021), ISSN 2280-6229. Die Aussichten für die heutige „Post-Pandemie“-Ära werden metaphorisch mit der „Nachkriegs“-Erfahrung von vor einem Jahrhundert, in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, gegenübergestellt.

Giorgio Agamben’s Endzeitvisionen

Karl Heinz Roth: Im Bann des ‚Großen Lockdown‘: Giorgio Agamben‘s Endzeitvisionen, Bremen 2021. Während des ersten Pandemiejahrs kam es auf dem Feld der politischen Philosophie zu erheblichen Turbulenzen. Dabei erregten vor allem die Stellungnahmen des italienischen Philosophen Giorgio Agamben Aufsehen.[1] Zu Beginn der ersten Pandemiewelle erklärte er unter Verweis auf ein Gutachten des Nationalen Forschungsrats Italiens, bei Covid-19 handle es sich um eine ‚erfundene Epidemie‘, da sich das tatsächliche Geschehen in nichts von der seit langem saisonal auftretenden Influenza unterscheide. Es handle sich somit um eine gezielte Panikmache der Behörden und Medien, die einen umfassenden Ausnahmezustand ansteuerten. Hinter den Beschränkungen […]

Volksglaube und Fake News

Übersetzung von: Sergio Bologna: Credenze popolari e fake news, 2021. Zurück ins Mittelalter. So definiert jemand die heutige Zeit, die von Überzeugungen bevölkert ist, die man früher „Volksglauben“ nannte und die über soziale Netzwerke und die vielen „Weisheitsquellen“ verbreitet werden, mit denen Gurus und Propheten unterschiedlichster Herkunft ihr Brot verdienen. Dass es sich bei Covid-19 um eine Grippe handelt, die sich nicht von den Grippewellen unterscheidet, die seit Jahrzehnten jedes Jahr auftreten, ist eben ein typischer „Volksglaube“ der heutigen Zeit.

Vorhersage zoonotischer Fähigkeiten von Säugetieren

Ilya R. Fischhoff, Adrian A. Castellanos, João P.G.L.M. Rodrigues, Arvind Varsani, Barbara A. Han: Predicting the zoonotic capacity of mammals to transmit SARS-CoV-2, in: bioRxiv (29.6.2021), online in: https://doi.org/10.1101/2021.02.18.431844. Die Hin- und Rückübertragung von SARS-CoV-2 zwischen Mensch und Tier kann zu wilden Virusreservoiren führen, die die Bemühungen um eine langfristige Kontrolle von COVID-19 beim Menschen und den Schutz gefährdeter Tierpopulationen, die besonders anfällig für tödliche Krankheiten sind, gefährden können. Die Vorhersage risikanter Wirtsarten ist der Schlüssel zur gezielten Feldüberwachung und zu Laborexperimenten, die das zoonotische Potenzial des Wirts bestätigen.

Mittelfristige Auswirkungen nicht-pharmazeutischer Interventionen

Guillaume Chapelle: The medium-term impact of non-pharmaceutical interventions.The case of the 1918 Influenza in U.S. cities, in: LIEPP Working Paper 112 (Oktober 2020). In dieser Arbeit wird ein Differenz-in-Differenzen (DID)-Rahmen verwendet, um die Auswirkungen von nicht-pharmazeutischen Interventionen (NPIs) zu schätzen, die zur Bekämpfung der Grippepandemie von 1918 und zur Kontrolle der daraus resultierenden Sterblichkeit in 43 US-Städten eingesetzt wurden.

Der große Bargeldanstieg

Jonathan Ashworth, Charles A. E. Goodhart: The great Covid cash surge – digitalisation hasn’t dented cash’s safe haven role, in: CEPR (Centre for Economic Policy Research) discussion papers Nr. 16618 (Oktober 2021). Die Pandemie führte in den meisten Ländern zu einem bemerkenswerten Anstieg des Bargeldumlaufs, und das Bargeld widersetzte sich einmal mehr den vorschnellen Vorhersagen über sein Ende. Die gewissermaßen erzwungene Intensivierung der Digitalisierung der Volkswirtschaften scheint die Rolle des Bargelds als Tauschmittel weiter zu schmälern. Andere wichtige Aspekte der Digitalisierung, wie die Zunahme privater digitaler Währungen, haben die Rolle des Bargelds als Wertaufbewahrungsmittel jedoch nicht geschwächt. Die jüngste Erfahrung […]